Ausbildungsstart im Bauhandwerk 2025: BG BAU stärkt Sicherheit und Nachwuchs
Am 1. August haben viele junge Menschen deutschlandweit ihre Ausbildung im Handwerk begonnen – insbesondere im Baugewerbe und angrenzenden Dienstleistungsbereichen. Die Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG BAU) begleitet diesen Schritt mit innovativen Angeboten, um Sicherheit am Arbeitsplatz zu gewährleisten. Ziel ist es, sowohl Auszubildende als auch Betriebe gezielt zu unterstützen – mit Checklisten, digitalen Lernmitteln und Social-Media-Formaten. Damit will die BG BAU nicht nur Unfälle verhindern, sondern auch die Ausbildung im Bau attraktiv und zukunftsfähig gestalten.
Das Wichtigste in Kürze
- Sichere Einarbeitung ab Tag eins: Die BG BAU stellt KMU eine Checkliste für sicheres Onboarding bereit.
- Digitale Mediennutzung: Lernplattformen, Apps und Poster helfen bei der Wissensvermittlung.
- Praxisnahe Schulungen: Seminare und Aktionstage fördern Arbeitsschutzkompetenz.
- Niederschwelliger Zugang: Social Media-Kanäle vermitteln Sicherheitswissen jugendgerecht.
- Rechtlicher Schutz: Auszubildende sind gesetzlich unfallversichert – ab dem ersten Ausbildungstag.
Wie unterstützt die BG BAU Auszubildende zum Ausbildungsstart im Baugewerbe?
Die BG BAU bietet praxisnahe Checklisten, digitale Lernmedien, Schulungen und Social-Media-Inhalte, um Auszubildende ab dem ersten Tag sicher in den Beruf zu begleiten.
Checkliste für eine sichere Einarbeitung
Ein sicherer Start in die Ausbildung beginnt mit der richtigen Einarbeitung. Die BG BAU stellt dafür eine praxisorientierte Checkliste speziell für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) bereit. Diese hilft, neue Auszubildende ab dem ersten Tag systematisch einzuarbeiten. Neben der Begrüßung im Betrieb enthält die Liste Hinweise zur Einführung in Arbeitsabläufe und Sicherheitsvorgaben. Besonders betont wird der richtige Umgang mit persönlicher Schutzausrüstung wie Helm, S3-Sicherheitsschuhen, Schutzbrille, Handschuhen und Gehörschutz.
Die Checkliste dient nicht nur als Leitfaden für Ausbilder, sondern sensibilisiert auch Azubis für typische Gefahrenquellen. Sie sorgt dafür, dass alle Beteiligten Sicherheit als Grundprinzip begreifen. Durch eine klare Struktur ermöglicht sie es Betrieben, nichts zu übersehen – von organisatorischen Abläufen bis zur Gefährdungsbeurteilung. So werden junge Menschen frühzeitig für den Arbeitsschutz begeistert und langfristig besser geschützt. Gleichzeitig können Unternehmen ihre Verantwortung als Ausbilder professionell und transparent wahrnehmen.
Digitale Lernangebote auf dem Smartphone
Moderne Ausbildung braucht digitale Unterstützung – das hat die BG BAU früh erkannt. Deshalb stehen Auszubildenden und Betrieben eine Vielzahl digitaler Medien zur Verfügung. Über das Mediencenter sowie das Lernportal der BG BAU können interaktive Kurse, Video-Tutorials und PDF-Materialien abgerufen werden. Ein Highlight ist die App „Bausteine“, die Arbeitsschutzregeln direkt aufs Smartphone bringt. Auch digitale Poster für Baustellen und Werkstätten sind Bestandteil des Angebots.
Sie vermitteln sicherheitsrelevante Inhalte visuell und niederschwellig. Diese Inhalte sind speziell auf die Lebenswelt junger Menschen abgestimmt. So lassen sich Regeln nicht nur leichter verstehen, sondern auch besser merken. Die Plattformen sind intuitiv nutzbar und fördern eigenverantwortliches Lernen. Darüber hinaus werden Inhalte regelmäßig aktualisiert – etwa zu UV-Schutz oder Verhalten im Notfall. Ausbildungsbetriebe profitieren ebenso: Sie können Materialien in den Unterricht einbinden und auf spezifische Gefährdungen eingehen. Damit unterstützt die BG BAU eine moderne Ausbildungskultur, die Sicherheit und digitale Kompetenz vereint.
Schulungen und Präsenztage für mehr Praxisbezug
Neben digitalen Formaten bietet die BG BAU auch physische Veranstaltungen für Auszubildende und Ausbilder an. In ganz Deutschland finden regelmäßig Schulungen und Aktionstage statt – etwa zu Lärm- oder UV-Schutz. Solche Präsenztage vermitteln wichtige Arbeitsschutzinhalte praktisch und interaktiv. In Bildungsstätten können Teilnehmende erste Hilfe trainieren, sich über den sicheren Umgang mit Gerüsten informieren oder sich zum Thema Haut- und Brandschutz weiterbilden.
Diese Veranstaltungen fördern nicht nur Wissen, sondern auch das Verantwortungsgefühl. Besonders wertvoll ist der Austausch mit Fachleuten vor Ort. So lassen sich Unsicherheiten klären und konkrete Fragen stellen. Die Inhalte sind stets auf typische Gefahrensituationen in der Ausbildung zugeschnitten. Gerade für Berufsanfänger bietet das einen echten Mehrwert. Auch Ausbilder erhalten neue Impulse für ihre tägliche Praxis. Insgesamt sorgen diese Maßnahmen für einen lebendigen, handlungsorientierten Zugang zum Thema Sicherheit.
Social Media als Brücke zur jungen Zielgruppe
Die BG BAU hat erkannt, dass klassische Medien junge Menschen nicht mehr zuverlässig erreichen. Deshalb setzt sie verstärkt auf soziale Netzwerke wie TikTok, YouTube und Instagram. Dort veröffentlicht sie kurze, leicht verständliche Videos zu sicherheitsrelevanten Themen. Auch interaktive Lernmodule und virtuelle Baustellenbegehungen kommen zum Einsatz. Diese Formate kombinieren Wissen mit Unterhaltung – sogenanntes Edutainment. Dadurch gelingt es, auch komplexe Inhalte wie UV-Schutz, Höhenarbeit oder Gehörschutz ansprechend zu vermitteln.
Die Inhalte werden regelmäßig aktualisiert und greifen aktuelle Trends und Fragen auf. Jugendliche erhalten dadurch die Chance, sich in ihrer Sprache und auf ihren Kanälen mit Arbeitsschutz auseinanderzusetzen. Das senkt die Hemmschwelle, sich mit vermeintlich „trockenen“ Themen zu beschäftigen. Besonders wirkungsvoll sind Clips mit realen Unfallszenarien oder Erfahrungsberichten von Azubis. Unternehmen können diese Inhalte in ihre Ausbildung integrieren. Die Social-Media-Strategie der BG BAU ist damit ein wichtiger Baustein moderner Nachwuchsförderung.
Gesetzliche Unfallversicherung schützt vom ersten Tag an
Ein großer Vorteil für alle Auszubildenden: Sie sind vom ersten Tag an über die gesetzliche Unfallversicherung abgesichert. Dieser Schutz besteht automatisch – ohne dass der Betrieb eine gesonderte Anmeldung vornehmen muss. Damit ist gewährleistet, dass junge Menschen bei Unfällen im Betrieb oder auf dem Weg zur Arbeit finanziell und medizinisch abgesichert sind. Für Betriebe bedeutet das ebenfalls Sicherheit und klare Zuständigkeiten.
Besonders für minderjährige Azubis gelten zudem die Vorgaben des Jugendarbeitsschutzgesetzes. Dieses regelt unter anderem Ruhezeiten, Arbeitszeiten und das Verbot gefährlicher Tätigkeiten. Damit stellt der Gesetzgeber sicher, dass junge Menschen nicht überfordert oder gefährdet werden. Die BG BAU unterstützt Arbeitgeber aktiv bei der Einhaltung dieser Regeln. Auch in der Ausbildung spielt der Versicherungsschutz eine Rolle. Schulungen oder Betriebsbesichtigungen sind ebenfalls abgesichert. Diese umfassende rechtliche Absicherung ist ein starkes Argument für eine Ausbildung im Bauhandwerk.
Nachwuchssituation in der Bauwirtschaft bleibt angespannt
Trotz aller Initiativen der BG BAU bleibt die Situation beim Nachwuchs schwierig. Für das Ausbildungsjahr 2024/25 wurden rund 36.000 neue Ausbildungsverträge in der Bauwirtschaft abgeschlossen – ein Rückgang von 4,9 % im Vergleich zum Vorjahr. Besonders im Hochbau ist die Nachfrage rückläufig. Dagegen konnten im Tiefbau neue Ausbildungsplätze geschaffen werden. Die Ursachen für diesen Trend sind vielfältig: Neben dem demografischen Wandel spielen auch wirtschaftliche Unsicherheiten eine Rolle. Viele junge Menschen ziehen akademische Laufbahnen oder andere Branchen vor.
Dabei bietet gerade das Bauhandwerk vielfältige Karrieremöglichkeiten. Die BG BAU versucht, dem entgegenzuwirken – mit gezielten Maßnahmen für bessere Sichtbarkeit und mehr Sicherheit in der Ausbildung. Auch durch niedrigschwellige Kommunikationsformate und rechtssichere Rahmenbedingungen soll das Interesse gesteigert werden. Dennoch bleibt die Nachwuchssicherung eine der zentralen Herausforderungen der kommenden Jahre. Langfristig wird es entscheidend sein, die Attraktivität der Branche zu stärken.
Fazit
Die BG BAU zeigt, wie praxisnahe Sicherheit und digitale Innovation in der Ausbildung Hand in Hand gehen. Mit klaren Werkzeugen, modernen Lernmitteln und zielgruppengerechter Ansprache setzt sie starke Impulse für eine sichere und attraktive Ausbildung im Bauhandwerk. Wer früh in Sicherheit investiert, gewinnt langfristig motivierte und gesunde Fachkräfte.
Quellen:
- Azubistart 2025: Sicher lernen im Bauhandwerk – Handwerksblatt.de
- Arbeitsschutzpaket der BG BAU zum Ausbildungsstart 2025 – Bildungszentren des Baugewerbes
- Sicherer Ausbildungsstart: BG BAU unterstützt Azubis & Betriebe – Deutscher Drucker Handwerk