Algen im Pool entfernen

Algen im Pool sind nicht nur unansehnlich, sondern auch ein ernstes Hygieneproblem. Sie machen das Wasser trüb, erhöhen die Rutschgefahr und beeinträchtigen die Desinfektionswirkung von Chlor. Um den Pool wieder sauber und klar zu bekommen, reicht es nicht, nur oberflächlich zu reinigen. Entscheidend für das Algen im Pool entfernen ist eine Kombination aus gründlicher mechanischer Reinigung, stabilen Wasserwerten, dem Einsatz von Chemie oder Hausmitteln und einer funktionierenden Filtertechnik. Mit den richtigen Maßnahmen lässt sich ein Befall zuverlässig beseitigen und künftiges Algenwachstum effektiv verhindern.

Das Wichtigste in Kürze zu Algen im Pool entfernen

  • Pool gründlich bürsten und absaugen, um Algen zu lösen.
  • Wasserwerte regelmäßig prüfen und pH-Wert auf 7,0–7,4 einstellen.
  • Stoßchlorung oder Algizide bei starkem Befall einsetzen.
  • Filteranlage reinigen und Wasserzirkulation sicherstellen.
  • Hausmittel wie Essig oder Zitronensäure nur ergänzend nutzen.

Wie entfernt man Algen im Pool am effektivsten?

Am effektivsten entfernt man Algen im Pool durch eine Kombination aus gründlichem Bürsten, Absaugen, korrekter Einstellung von pH- und Chlorwerten sowie einer Stoßchlorung oder dem Einsatz von Algiziden.

Algen im Pool entfernen
Algen im Pool entfernen

Mechanische Reinigung des Pools

Die mechanische Reinigung bildet den ersten und wichtigsten Schritt, um Algen im Pool zu entfernen. Zunächst werden die Wände und der Boden mit einer Poolbürste intensiv abgeschrubbt. Dadurch lösen sich die festgesetzten Algen von den Oberflächen. Besonders Ecken, Stufen und schattige Stellen sind gründlich zu bearbeiten, da sich dort Algen bevorzugt ansiedeln. Nach dem Bürsten bleibt das Wasser meist trüb, weil sich Algenreste darin verteilen.

Diese sollten umgehend mit einem Poolsauger entfernt werden. Bodensauger mit integriertem Filter sind dabei besonders effizient, da sie auch kleinste Partikel aufnehmen können. Bei Pools ohne fest installierte Filteranlage eignen sich Handsauger oder mobile Geräte. Der Reinigungsvorgang sollte nicht zu hastig durchgeführt werden, damit die Algen nicht erneut in der Strömung aufgewirbelt werden. Bei starkem Befall kann es sinnvoll sein, den Vorgang mehrfach zu wiederholen. Eine manuelle Reinigung kann anstrengend sein, ist jedoch unverzichtbar, um die Grundlage für die weitere chemische Behandlung zu schaffen.

Kontrolle und Einstellung der Wasserwerte

Neben der mechanischen Reinigung sind die richtigen Wasserwerte entscheidend für die Bekämpfung von Algen. Der pH-Wert sollte zwischen 7,0 und 7,4 liegen, da dies die optimale Bandbreite für Desinfektionsmittel darstellt. Mit Teststreifen oder digitalen Messgeräten lässt sich der Wert schnell überprüfen. Liegt der pH-Wert zu hoch, wird er mit pH-Minus gesenkt. Ist er zu niedrig, kann Waschsoda helfen, den Wert zu stabilisieren. Ebenso wichtig ist der Chlorwert, der bei etwa 0,3 g/l liegen sollte.

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Chlor wirkt desinfizierend und verhindert das Wachstum von Mikroorganismen. Werden die Werte nicht regelmäßig kontrolliert, können sich Algen ungehindert ausbreiten. Es empfiehlt sich, die Wasserwerte mindestens zweimal pro Woche zu prüfen. Besonders nach Regen, starker Sonneneinstrahlung oder intensiver Nutzung verändern sich die Werte oft schnell. Ein stabiler pH- und Chlorgehalt ist die Basis für ein dauerhaft sauberes Poolwasser.

Algen im Pool entfernen: Chemische Behandlung

Wenn die Wasserwerte stimmen, folgt die chemische Behandlung der Algen. Eine Stoßchlorung ist die wirksamste Methode bei starkem Befall. Dabei wird eine erhöhte Menge Chlor direkt in das Poolwasser gegeben. Die genaue Dosierung richtet sich nach den Herstellerangaben auf der Verpackung. Der Effekt ist ein schnelles Abtöten der Algen und eine deutliche Verbesserung der Wasserqualität.

Alternativ oder ergänzend lassen sich Algizide einsetzen. Diese Mittel wirken vorbeugend und verhindern ein erneutes Wachstum. Wichtig ist, die Dosierung genau einzuhalten, da eine Überdosierung Haut- und Augenreizungen verursachen kann. Bei leichter Veralgung reicht oft eine geringe Chemikalienmenge aus. Wer empfindlich auf Chlor reagiert, kann auf Aktivsauerstoff zurückgreifen. Dieser wirkt oxidierend, ist aber weniger stark als Chlor und eignet sich daher vor allem für kleinere Pools oder Frühstadien eines Befalls.

Filteranlage und Wasserzirkulation

Ein funktionierendes Filtersystem ist essenziell, um Algenreste aus dem Wasser zu entfernen. Vor der Wiederinbetriebnahme sollte die Filteranlage gründlich gereinigt werden. Bei einem Sandfilter empfiehlt sich das Rückspülen, um Verschmutzungen auszuspülen. Kartuschenfilter sollten regelmäßig ausgewaschen oder bei Bedarf ersetzt werden. Während der Algenbekämpfung sollte die Pumpe mindestens 24 Stunden durchgehend laufen, damit die Chemikalien gleichmäßig im Wasser verteilt werden.

Eine gute Zirkulation sorgt zudem dafür, dass sich keine toten Zonen im Pool bilden, in denen sich Algen erneut ansiedeln könnten. Bei schwacher Wasserbewegung kann es sinnvoll sein, die Einlaufdüsen neu auszurichten. Manche Poolbesitzer setzen zusätzlich Oberflächenabsauger ein, um Schmutz und Schwebstoffe direkt von der Wasseroberfläche zu entfernen. Die Kombination aus leistungsfähigem Filter und starker Zirkulation unterstützt die chemische Behandlung und beschleunigt die Reinigung deutlich.

Natürliche und haushaltsübliche Mittel

Neben chemischen Methoden für das Algen im Pool entfernen gibt es auch natürliche Hausmittel, die unterstützend eingesetzt werden können. Essig eignet sich zur Senkung des pH-Werts und kann so indirekt das Algenwachstum hemmen. Etwa ein Liter Essig pro 10 Kubikmeter Wasser ist eine gängige Dosierung. Nach der Anwendung sollte etwas Chlor zugegeben werden, um die Wirkung zu verstärken. Zitronensäure oder Ascorbinsäure, bekannt als Vitamin C, helfen bei leichter Grünfärbung des Wassers.

Etwa 100 Gramm pro 10 Kubikmeter Poolwasser bringen oft schon innerhalb eines Tages sichtbare Ergebnisse. Auch Salz kann genutzt werden, wenn keine empfindlichen Metallteile im Pool vorhanden sind. Es wirkt antiseptisch und erschwert die Ausbreitung von Mikroorganismen. Aktivsauerstoff ist ebenfalls eine Option, sollte jedoch eher in kleineren Pools oder bei geringer Belastung eingesetzt werden. Wichtig ist, dass Hausmittel keine gründliche Reinigung ersetzen. Sie sind eher als Ergänzung zur klassischen Poolpflege zu sehen.

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Tabelle: Mit Hausmitteln Algen im Pool entfernen

Hausmittel Wirkung Anwendungsempfehlung
Essig Senkt pH-Wert, hemmt Algenwachstum 1 Liter auf 10 m³ Wasser
Zitronensäure Klärt trübes Wasser, wirkt gegen Grünfärbung 100 g auf 10 m³ Wasser
Ascorbinsäure (Vit. C) Oxidation, leichte Reinigung 100 g auf 10 m³ Wasser
Salz Antiseptische Wirkung Nur ohne empfindliche Metallteile
Aktivsauerstoff Oxidation, alternative Desinfektion Für kleinere Pools geeignet

Checkliste: Algen im Pool entfernen

Vorbereitung

  • Strom zur Pumpe/Filter prüfen, Skimmerkorb leeren.

  • Schutz anziehen: Handschuhe, ggf. Schutzbrille.

  • Testset bereitlegen (pH/Chlor oder Aktivsauerstoff), Bürste, Sauger, Algizid/Chlor.

1) Sichtbaren Schmutz entfernen

  • Laub/Gröberes mit Kescher abfischen.

  • Abdeckung säubern, damit kein Schmutz zurück ins Becken fällt.

2) Mechanisch lösen

  • Beckenwände, Boden, Ecken/Stufen gründlich bürsten.

  • Anschließend langsam absaugen (möglichst „to waste“, falls vorhanden, damit Algen nicht in den Filter zurückkehren).

  • Bei starkem Befall den Vorgang 1–2× wiederholen.

3) Filteranlage fit machen

  • Sandfilter: Rückspülen bis klares Wasser, danach Nachspülen.

  • Kartuschen: auswaschen/ersetzen.

  • Einströmdüsen so ausrichten, dass keine „toten Zonen“ bleiben.

4) Wasserwerte einstellen

  • pH messen und auf 7,0–7,4 einstellen (pH-Minus senkt, Waschsoda/Na₂CO₃ hebt).

  • Freies Chlor messen: Ziel 0,5–1,0 mg/l (ppm) im Normalbetrieb (bei Aktivsauerstoff: Herstellerangaben).

5) Chemisch behandeln (Stoß/Algizid)

  • Stoßchlorung nach Etikett dosieren (Ziel meist 5–10 mg/l freies Chlor für 8–12 h).

  • Optional/ergänzend Algizid zugeben (Menge laut Hersteller).

  • Pumpe durchgehend 24 h laufen lassen, damit sich Mittel gleichmäßig verteilen.

  • Während der Schockphase nicht baden.

6) Nachreinigung

  • Am nächsten Tag erneut bürsten.

  • Trübstoffe absaugen; bei Bedarf Flockungsmittel (für Sandfilter) gemäß Etikett.

  • Filterdruck prüfen und ggf. erneut rückspülen.

7) Feintuning der Werte

  • Chlor wieder auf 0,5–1,0 mg/l einstellen.

  • pH kontrollieren und ggf. nachkorrigieren.

  • Wasser klar? → Badetauglichkeit erst, wenn Werte im Sollbereich.

8) Hausmittel nur ergänzend (optional)

  • Essig: 1 L auf 10 m³ zur pH-Senkung (danach Werte neu prüfen).

  • Zitronen-/Ascorbinsäure: 100 g auf 10 m³ bei leichter Grünfärbung.

  • Aktivsauerstoff: gemäß Etikett, eher für kleinere Pools/leichte Fälle.

  • Hinweis: Hausmittel ersetzen keine Stoß/Filterreinigung.

9) Vorbeugung

  • 2× pro Woche pH und Desinfektion messen (bei Hitze/Regen öfter).

  • Abdeckung nutzen (Licht & Schmutz reduzieren).

  • Wöchentlich kurz bürsten, Boden/Skimmer reinigen.

  • Bei Bedarf niedrig dosiertes Algizid prophylaktisch verwenden.

  • Pumpe täglich genügend Laufzeit (Wasservolumen mind. 1× pro Tag umwälzen).

10) Sicherheit & Dokumentation

  • Chemikalien nie mischen, kindersicher lagern.

  • Dosiervorgänge protokollieren (Datum, Menge, Messwerte).

  • Bei Haut-/Augenreizungen: sofort abduschen, Werte prüfen, Dosierung anpassen.

Vorbeugung gegen erneuten Algenbefall

Damit der Pool nach der Reinigung lange klar bleibt, sind vorbeugende Maßnahmen entscheidend. Eine regelmäßige Reinigung von Becken und Filter verhindert die Ansammlung von Nährstoffen, die Algen benötigen. Das Poolwasser sollte stets abgedeckt werden, wenn es nicht genutzt wird. Dadurch gelangt weniger Sonnenlicht hinein, das Algen zum Wachsen brauchen. Auch das Eindringen von Schmutz und Laub wird so reduziert. Die Wasserwerte sollten konsequent kontrolliert und bei Bedarf angepasst werden.

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Eine stabile Balance aus pH-Wert und Chlor verhindert den Großteil aller Algenprobleme. Zusätzlich können Algizide in niedriger Dosierung prophylaktisch eingesetzt werden. Bei längerer Abwesenheit empfiehlt es sich, den Filter im Intervallbetrieb weiterlaufen zu lassen. Wer diese Regeln beachtet, muss sich meist nur selten mit einem erneuten Algenbefall auseinandersetzen. Vorbeugung ist langfristig einfacher und kostengünstiger als eine wiederholte intensive Reinigung.

Gesundheitsrisiken beim Einsatz von Chemikalien

Beim Einsatz von Chlor, Algiziden oder anderen Chemikalien im Pool besteht immer ein gewisses Gesundheitsrisiko. Besonders bei Überdosierung können Hautreizungen, Augenbrennen oder Atembeschwerden auftreten. Kinder reagieren oft empfindlicher, da ihre Haut durchlässiger ist und die Schleimhäute stärker reagieren.

Auch Allergiker und Menschen mit Asthma sollten den direkten Kontakt mit stark chlorhaltigem Wasser vermeiden. Daher ist es wichtig, sich strikt an die Herstellerangaben zu halten und Chemikalien niemals willkürlich zu mischen. Schutzkleidung wie Handschuhe und Schutzbrillen können bei der Dosierung sinnvoll sein. Zudem sollte der Pool nach einer Stoßchlorung erst wieder genutzt werden, wenn die Werte im empfohlenen Bereich liegen.

Ökologische Alternativen zur Algenbekämpfung

Neben klassischen Chemikalien gibt es auch umweltfreundlichere Methoden zur Algenkontrolle. Eine Möglichkeit sind UV-Desinfektionsanlagen, die Algensporen durch Lichtbestrahlung abtöten, ohne Rückstände im Wasser zu hinterlassen. Auch Ozon-Anlagen können eingesetzt werden, sie wirken stark oxidierend und senken den Bedarf an Chlor. Phosphatbinder sind eine weitere Alternative, da Algen Phosphate als Nährstoff benötigen – entzieht man sie, können sie sich kaum vermehren.

Diese Methoden sind zwar mit höheren Anschaffungskosten verbunden, bieten aber eine nachhaltige und hautschonende Lösung. Auch regelmäßiges Abdecken des Pools trägt dazu bei, den Chemikalienverbrauch zu reduzieren. Wer auf solche Systeme setzt, kann die Wasserqualität stabil halten und gleichzeitig die Umwelt schonen.

Saisonale Pflege und Vorbeugung gegen Algen

Algenbildung hängt stark von der Jahreszeit ab, weshalb vorbeugende Maßnahmen saisonal angepasst werden sollten. Im Frühjahr, wenn der Pool nach der Winterpause wieder in Betrieb genommen wird, sind gründliche Reinigungen und eine Stoßchlorung besonders wichtig. Dann im Sommer hingegen fördern Sonne und hohe Temperaturen das Wachstum, daher müssen Wasserwerte häufiger kontrolliert und ggf. korrigiert werden.

Im Herbst sollten Laub und organische Reste konsequent entfernt werden, da sie Nährstoffe für Algen liefern. Vor dem Winter empfiehlt es sich, den Pool entweder vollständig zu entleeren oder mit Winterchemikalien zu sichern. Durch diese saisonale Anpassung reduziert sich die Wahrscheinlichkeit für einen starken Befall erheblich. Wer diese Strategien berücksichtigt, spart auf lange Sicht Zeit, Geld und Pflegeaufwand.

Fazit Algen im Pool entfernen

Algen im Pool lassen sich zuverlässig entfernen, wenn mechanische Reinigung, stabile Wasserwerte und gezielte Chemieeinsätze kombiniert werden. Ergänzende Hausmittel können helfen, ersetzen aber keine gründliche Pflege. Wer auf eine saubere Filteranlage und regelmäßige Kontrollen achtet, vermeidet erneute Probleme. So bleibt das Poolwasser klar, hygienisch und einladend.

Quellen:

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