Anleitung: Fensterlaibung mit Gipskarton verkleiden
Eine Fensterlaibung mit Gipskarton zu verkleiden, erfordert präzises Arbeiten und etwas handwerkliches Geschick. Wer sauber misst, sorgfältig vorbereitet und die Platten fachgerecht einsetzt, schafft nicht nur eine optisch ansprechende Lösung, sondern verbessert auch die Wärmedämmung. In diesem Artikel zeigen wir Schritt für Schritt, wie Sie die Fensterlaibung im Innenbereich professionell mit Gipskarton verkleiden – von der Vorbereitung über den Zuschnitt bis zum finalen Kantenschutz.
Das Wichtigste in Kürze zu Fensterlaibung mit Gipskarton verkleiden
- Gründliche Vorbereitung: Vorhandene Laibung sauber beschneiden, keine abgerundeten Kanten zulassen.
- Exaktes Messen: Breiteund Höhe der Laibung sorgfältig mit Wasserwaage und Maßband bestimmen.
- Richtiger Zuschnitt: Gipskartonplatten passgenau zuschneiden, Winkel prüfen, Markierungen setzen.
- Kleber & Ausrichtung: Kleber mittelfest anrühren, gleichmäßig auftragen und Platten exakt ausrichten.
- Trocknung & Abschluss: Platten 24 Stunden trocknen lassen, danach oberen Abschluss und Kantenschutz anbringen.
Wie verkleidet man eine Fensterlaibung mit Gipskarton richtig?
Zuerst wird die Laibung exakt ausgemessen und Gipskartonplatten entsprechend zugeschnitten. Nach dem Grundieren des Untergrunds wird ein mittelfester Gipskleber aufgetragen, die Platten werden angedrückt, ausgerichtet und fixiert. Nach 24 Stunden Trocknung folgt der obere Abschluss und der Einbau eines Kantenschutzprofils.

Anleitung: Fensterlaibung mit Gipskarton verkleiden
Manuel zeigt im Video genau wie es geht. Wir haben aber auch eine Schritt für Schritt Anleitung weiter unten als Text.
Vorbereitung der Fensterlaibung
Bevor es losgeht, muss die vorhandene Fensterlaibung vorbereitet werden. In diesem Beispiel wurde die Fensterlaibung im Keller zuletzt bearbeitet, während die umliegenden Gipskartonwände bereits montiert waren. Es ist aber ebenso möglich, erst die Laibung zu verkleiden und anschließend die Wände zu setzen – das bleibt jedem selbst überlassen.
Wichtig ist, dass abgerundete Kanten vermieden werden. Stattdessen sollte die bestehende Gipskartonplatte gerade abgeschnitten oder etwa 5 cm überstehen gelassen werden. Diese Überstände lassen sich später sauber abschneiden, sodass ein exakter 90°-Winkel entsteht.
Maße der Fensterlaibung exakt ermitteln
Zuerst wird die Fensterlaibung ausgemessen. Dazu legt man eine Wasserwaage oben und unten an und misst jeweils die Breite – auf beiden Seiten, um eventuelle Unterschiede zu erkennen. Die Höhe der Laibung darf dabei nicht vergessen werden. Die obere Abschlussplatte wird zunächst ausgelassen, bis die Seiten verklebt sind – so lassen sich die Maße später präziser ermitteln.
Gipskartonplatten zuschneiden und vorbereiten
Nach dem Ausmessen werden die Gipskartonplatten auf die benötigten Maße zugeschnitten. Falls nötig, kann die Schnittkante mit einem Handschleifer begradigt werden. Anschließend sollte geprüft werden, ob das Stück auch wirklich passt. Mit einem rechten Winkel lässt sich zusätzlich kontrollieren, ob die Laibung später gerade zum Fenster steht. Kleine Markierungen mit dem Bleistift helfen bei der Ausrichtung, stören optisch später aber nicht, da sie mit Acryl überdeckt werden.
Untergrund prüfen und ggf. grundieren
Bevor der Kleber aufgetragen wird, muss der Untergrund geprüft werden. Ist er stark saugend oder sandet, ist eine Grundierung mit Tiefengrund notwendig. Bei glatten Oberflächen wie alten Fliesen kommt ein spezieller Haftgrund zum Einsatz, damit der Kleber optimal hält.
Kleber anmischen und auftragen
Der Gipskleber sollte weder zu flüssig noch zu fest sein. Eine mittelfeste Konsistenz ermöglicht das saubere Auftragen auf die Rückseite der zugeschnittenen Gipskartonplatte. Vor dem Anpressen ist abzuschätzen, wie viel Kleber benötigt wird, damit nichts überquillt oder zu wenig Halt entsteht.
Gipskartonplatten verkleben und ausrichten
Die vorbereiteten Gipskartonplatten werden nun mit etwas Druck gegen die Laibung gedrückt. Mit Gefühl kann man sie leicht einklopfen, damit sich der Kleber gut verteilt. Dabei muss die Markierung beachtet und überprüft werden, ob die Platte im rechten Winkel zum Fenster steht.
Am unteren Ende sollten Keile oder kleine Holzblättchen untergelegt werden. Sie schaffen einen Abstand zum Boden, damit spätere Materialbewegungen nicht zu Rissen führen. Anschließend mit einer Wasserwaage kontrollieren, ob die Fläche eben ist.
Zweite Seite der Laibung montieren
Die gegenüberliegende Seite wird identisch bearbeitet: Kleber auftragen, Platte ausrichten, Keile unterlegen und Winkel sowie Abstände überprüfen. Besonders wichtig ist dabei, dass der Abstand der inneren Laibung zur äußeren Gipskartonwand auf beiden Seiten gleich ist, um ein stimmiges Gesamtbild zu erzielen.
Trocknungszeit einhalten
Nach dem Einbau beider Seitenteile sollte der Kleber mindestens 24 Stunden vollständig durchtrocknen. Erst danach werden die Keile entfernt. Die Platten haften nun fest an der Wand.
Obere Abdeckung anbringen
Für den oberen Abschluss wird die Platte erst nach dem Aushärten der Seiten angebracht. Da sie nicht von allein hält, wird sie mit einer zugeschnittenen Holzlatte abgestützt. Diese wird auf beiden Seiten unterhalb der Platte positioniert, um die Position während der Trocknungszeit zu fixieren. Auch hier ist eine Trockenzeit von 24 Stunden erforderlich.
Kantenschutz aufbringen
Zum Abschluss wird rund um die Gipskarton-Laibung ein Kantenschutzprofil angebracht. Dieses sorgt für saubere Ecken, erhöht die Stabilität und erleichtert das spätere Verspachteln. Für diesen Arbeitsschritt ist ein separates Video auf dem Kanal verfügbar.
Fensteranschlussprofil innen bei Gipskarton – sinnvoller Abschluss zur Fensterkante
Ein Fensteranschlussprofil für innen ist eine praktische Lösung, um Gipskartonplatten sauber an das Fenster anzuschließen. Es sorgt für eine dichte, optisch saubere Verbindung zwischen Fensterrahmen und Laibung. Besonders bei Kunststofffenstern lohnt sich der Einsatz eines solchen Profils, da es die Dehnungsbewegungen des Fensters abfängt und Rissbildung im Übergangsbereich verhindert. Die Profile bestehen meist aus PVC mit integriertem Dichtband und Putzkante – ideal zur Kombination mit Gipskarton. Das Anschlussprofil wird direkt an den Fensterrahmen geklebt, bevor die Gipskartonplatte gesetzt wird. So entsteht ein präziser Abschluss, der später einfach verspachtelt oder übertapeziert werden kann. Wichtig: Das Profil muss vor der Montage exakt ausgerichtet werden, um einen gleichmäßigen Abstand zum Fenster zu garantieren. Ein weiterer Vorteil: Das Dichtband im Profil sorgt dafür, dass keine Feuchtigkeit oder Zugluft in die Fuge eindringt.
Kantenschutz an der Fensterlaibung aus Rigips – für stabile und saubere Ecken
Ein Kantenschutzprofil ist bei Gipskarton-Fensterlaibungen absolut empfehlenswert, um die empfindlichen Ecken vor Abplatzungen zu schützen. Besonders im Bereich von Fensterlaibungen kommt es durch häufige Nutzung und Licht- bzw. Temperaturwechsel oft zu kleinen Beschädigungen. Kantenschutzprofile aus Metall (Alu verzinkt) oder Kunststoff bieten hier eine robuste Lösung. Sie werden nach dem Trocknen der Gipskartonplatten bündig auf die Kanten gesetzt und mit Spachtelmasse eingearbeitet. Achten Sie darauf, dass die Profile exakt im 90°-Winkel ausgerichtet sind, da dies später die Optik der Fensterlaibung bestimmt. Kunststoffprofile haben den Vorteil, dass sie sich leicht zuschneiden lassen und keine Korrosionsgefahr besteht – ideal bei hoher Luftfeuchtigkeit (z. B. Keller, Bad). Wichtig: Die Profile dürfen beim Verspachteln nicht verrutschen. Ein exakter Einbau erleichtert das spätere Schleifen und sorgt für eine langlebige und saubere Kante.
Geeignete Materialien und Werkzeuge für das Fensterlaibung mit Gipskarton verkleiden im Überblick
Bevor Sie mit dem Verkleiden der Fensterlaibung beginnen, sollten alle Materialien und Werkzeuge bereitliegen. Verwenden Sie imprägnierte Gipskartonplatten (grün), wenn Sie in feuchten Kellerräumen arbeiten. Für trockene Innenräume reichen Standardplatten mit 12,5 mm Stärke. Zusätzlich benötigen Sie Tiefengrund oder Haftgrund, Gipskleber, eine Wasserwaage, ein Cuttermesser, einen Schleifklotz, einen Mörteleimer, Spachtelmasse und ein Kantenschutzprofil. Auch ein Glätter und eine Stichsäge können hilfreich sein. Je nach Fenstergröße ist ein Helfer nützlich, um Platten auszurichten. Eine vollständige Material- und Werkzeugliste spart Zeit und verhindert unnötige Unterbrechungen während der Arbeit.
Häufige Fehler beim Verkleiden und wie Sie sie vermeiden
Ein häufiger Fehler ist das Anbringen der oberen Abschlussplatte vor der Trocknung der Seitenteile – das kann zu ungenauen Maßen und unsauberem Sitz führen. Auch ein zu flüssiger Kleber führt oft zu einem Abrutschen der Platten. Achten Sie darauf, den Kleber in „Klecksen“ aufzutragen, nicht flächendeckend, um Hohlräume zu vermeiden. Zu kleine Keile können ebenfalls verrutschen – nutzen Sie daher stabile Holzstückchen. Vergessen Sie nicht, die Gipskartonkanten leicht anzufasen, um spätere Rissbildungen beim Verspachteln zu verhindern. Und: Prüfen Sie vor dem Start, ob Fensteröffnungen korrekt belüftet werden können, falls dies durch die Verkleidung eingeschränkt ist.
Wärme- und Schallschutz verbessern mit Dämmmaterial
Für bessere Dämmwerte können zwischen Mauerwerk und Gipskartonplatten dünne Dämmmatten aus Mineralwolle oder Hartschaum eingebracht werden. Diese verbessern nicht nur den Wärmeschutz im Winter, sondern auch den Schallschutz – besonders in Altbauten oder bei dünnen Außenwänden. Achten Sie darauf, das Dämmmaterial nicht zu stark zu verdichten, da dies die Dämmwirkung beeinträchtigt. Nutzen Sie eine Dämmstoffdicke von maximal 20 mm, um die Platte später noch sauber verkleben zu können. Spezielle Klemmfilze sind besonders einfach zu handhaben. Diese Maßnahme ist zwar optional, kann aber energetisch große Wirkung entfalten.
Zeitaufwand und Trockenzeiten realistisch einschätzen
Die reine Arbeitszeit für das Verkleiden einer Fensterlaibung beträgt in der Regel 2–3 Stunden. Hinzu kommen jeweils 24 Stunden Trocknungszeit für die Seitenteile und die obere Platte. Planen Sie die Arbeit daher über zwei bis drei Tage ein. Auch das Spachteln und Schleifen der Fugen sowie das Aufbringen von Farbe oder Tapete erfordern zusätzliche Zeit. Wer besonders zügig arbeiten möchte, kann Schnellkleber oder Schnellspachtel verwenden – diese haben jedoch kürzere Verarbeitungszeiten und erfordern ein routiniertes Vorgehen. Für Heimwerker empfiehlt sich daher eher der klassische Gipskleber mit längerer Offenzeit.
Nachbearbeitung: Spachteln, Schleifen und Streichen
Nach dem vollständigen Trocknen aller Platten folgt die Nachbearbeitung. Füllen Sie alle Fugen und Ecken mit Spachtelmasse und verwenden Sie dabei ein Fugennetz für besonders saubere Übergänge. Nach dem Trocknen wird die Fläche mit einem Schleifbrett oder Schleifpapier (Korn 120–180) geglättet. Danach kann die Fläche grundiert und gestrichen oder tapeziert werden. Achten Sie darauf, dass keine Spannungen im Material entstehen – vor allem an den Übergängen zur Wand. Ein sauber ausgeführter Abschluss mit Silikon oder Acryl an den Fensterkanten sorgt für ein professionelles Finish und verhindert das Eindringen von Feuchtigkeit.
Quellen Fensterlaibung mit Gipskarton verkleiden:
- Fensterlaibung verkleiden: Das müssen Sie wissen | FOCUS.de –
https://praxistipps.focus.de/fensterlaibung-verkleiden-das-muessen-sie-wissen_129529 - Fensterlaibung mit Gipskarton – Bauexpertenforum –
https://www.bauexpertenforum.de/threads/fensterlaibung-mit-gipskarton.29631/ - Verkleidung Veluxfenster mit Gipskartonplatten – Heimwerkerforum –
https://www.dasheimwerkerforum.de/threads/verkleidung-veluxfenster-mit-gipskartonplatten.24703/ - Dachfenster verkleiden: Das sollten Sie wissen – DAS HAUS –
https://www.haus.de/bauen/dachfenster-verkleiden-33189