Gefahrstoffverordnung 2025: Handwerk schlägt Alarm

Der Zentralverband des Maler- und Lackiererhandwerks hat am 20.08.2025 den aktuellen Referentenentwurf der Gefahrstoffverordnung scharf kritisiert. Nach Ansicht des Verbands bringt der Entwurf mehr Bürokratie, zusätzliche Kosten und eine erhebliche Belastung für Betriebe aller Größenklassen. Besonders kleine und mittlere Unternehmen fühlen sich durch die geplanten Änderungen überfordert. Die Kritik zeigt, dass viele Vorgaben nicht praxisnah sind und den betrieblichen Alltag erschweren, anstatt die Arbeitssicherheit sinnvoll zu fördern.

Das Wichtigste in Kürze Gefahrstoffverordnung 2025

  • Der Referentenentwurf sorgt für mehr Bürokratie durch erweiterte Dokumentationspflichten.
  • Kleine und mittlere Betriebe sind von den Belastungen besonders betroffen.
  • Investitionen in Sicherheit steigen, ebenso wie Verwaltungsaufwand und Berichtspflichten.
  • Der Verband kritisiert realitätsferne Vorgaben ohne erkennbaren Sicherheitsgewinn.
  • Gefordert werden praxisorientierte, entlastende Regelungen für das Handwerk.

Warum kritisiert das Maler- und Lackiererhandwerk die neue Gefahrstoffverordnung 2025?

Der Zentralverband sieht in der geplanten Neuregelung eine massive Bürokratiebelastung, zusätzliche Kosten und realitätsferne Vorgaben, die besonders kleinere Betriebe im Alltag überfordern.

Gefahrstoffverordnung 2025: Handwerk schlägt Alarm
Gefahrstoffverordnung 2025: Handwerk schlägt Alarm

Hintergrund der Kritik

Der Referentenentwurf der neuen Gefahrstoffverordnung hat im Maler- und Lackiererhandwerk eine heftige Debatte ausgelöst. Viele Betriebe sehen sich durch die geplanten Änderungen mit zusätzlichen Verwaltungspflichten konfrontiert, die kaum zu bewältigen sind. Besonders problematisch sind die erweiterten Dokumentationspflichten, die mehr Personal- und Zeitressourcen erfordern. Kleine Betriebe, die häufig keine eigene Verwaltung haben, geraten dadurch schnell an ihre Grenzen.

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Auch die zusätzlichen Nachweisanforderungen für den Umgang mit Gefahrstoffen gelten als realitätsfern. Sie erzeugen eine wachsende Kluft zwischen den gesetzlichen Vorgaben und der praktischen Arbeit im Betrieb. Der Verband betont, dass Sicherheit selbstverständlich wichtig bleibt, aber die Mittel verhältnismäßig sein müssen. Statt Fortschritte beim Arbeitsschutz sehen viele Unternehmer einen Rückschritt durch bürokratische Hürden.

Mehr Bürokratie für Handwerksbetriebe

Die geplanten Neuregelungen verschärfen die Dokumentationspflichten deutlich. Für jeden Einsatz von Gefahrstoffen sollen Betriebe zusätzliche Nachweise führen, die regelmäßig kontrolliert werden können. Das bedeutet, dass Zeit für produktive Arbeit verloren geht, während die Verwaltung wächst. Kleine Betriebe müssen dafür oft externe Hilfe in Anspruch nehmen, was zusätzliche Kosten verursacht.

Größere Unternehmen verfügen zwar über Strukturen, sind jedoch ebenfalls betroffen. Laut Verband droht ein massiver Verwaltungsaufwand, der keinen messbaren Zugewinn an Arbeitssicherheit bringt. Schon jetzt klagen viele Betriebe über einen hohen bürokratischen Druck. Die geplante Verordnung verschärft diese Situation weiter und gefährdet die Wettbewerbsfähigkeit. Gerade in Zeiten, in denen das Handwerk dringend Nachwuchs sucht, sendet die Politik damit ein falsches Signal.

Belastungen für kleine und mittlere Unternehmen

Vor allem kleine und mittlere Betriebe leiden unter den geplanten Änderungen. Sie verfügen in der Regel nicht über eigene Fachabteilungen, die sich um Verwaltung kümmern. Jede zusätzliche Vorgabe bedeutet also, dass Meister, Gesellen oder sogar Inhaber selbst bürokratische Aufgaben übernehmen müssen. Das führt zu Zeitverlust und erschwert den Betriebsablauf.

Außerdem steigen die Kosten, da neue Nachweise, Prüfungen oder Schulungen finanziert werden müssen. Viele Betriebe können diese Ausgaben nicht einfach weitergeben. Die Folge ist ein wirtschaftlicher Druck, der in einer ohnehin angespannten Lage problematisch ist. Der Verband warnt, dass gerade familiengeführte Betriebe Gefahr laufen, durch den zusätzlichen Aufwand in ihrer Existenz bedroht zu werden.

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Realitätsferne Vorgaben ohne Mehrwert

Ein zentraler Kritikpunkt ist die fehlende Praxistauglichkeit der Vorgaben. Der Verband betont, dass bestehende Sicherheitsstandards bereits wirksam sind. Zusätzliche Auflagen bringen keinen erkennbaren Fortschritt. Stattdessen entsteht ein Klima der Überregulierung, das Misstrauen zwischen Behörden und Betrieben fördert. Viele Unternehmer empfinden die Regelungen als Schikane, da sie weit über das Ziel hinausgehen.

Besonders problematisch ist, dass die Regelungen oft ohne Rücksprache mit den betroffenen Branchen entstehen. Dadurch fehlt die Praxisnähe. Sicherheitsmaßnahmen, die nicht umsetzbar sind, führen am Ende eher zu Frustration als zu mehr Schutz. Das Maler- und Lackiererhandwerk fordert deshalb einen engeren Austausch zwischen Politik und Handwerk, um tragfähige Lösungen zu entwickeln.

Forderungen des Zentralverbands

Der Zentralverband fordert von der Bundesregierung, die geplanten Regelungen zu überarbeiten. Statt weiterer Bürokratie brauche es praxisnahe Ansätze, die Betriebe unterstützen. Ziel müsse es sein, den betrieblichen Alltag zu erleichtern und gleichzeitig die Sicherheit zu gewährleisten. Dazu gehört, bestehende Standards anzuerkennen und zusätzliche Pflichten nur dann einzuführen, wenn sie nachweislich einen Sicherheitsgewinn bringen.

Außerdem fordert der Verband, kleine und mittlere Betriebe stärker zu berücksichtigen. Diese Unternehmen stellen den größten Teil des Handwerks und sind besonders sensibel gegenüber administrativen Belastungen. Ohne eine Entlastung droht die Gefahr, dass viele Betriebe ihre Wettbewerbsfähigkeit verlieren.

Gefahr für die Balance zwischen Sicherheit und Praxis

Die aktuelle Debatte zeigt ein grundlegendes Problem in der Gesetzgebung. Während die Politik die Arbeitssicherheit stärken möchte, geraten die praktischen Bedürfnisse der Betriebe ins Hintertreffen. Die Gefahrstoffverordnung wird damit zum Beispiel für eine Entwicklung, bei der gut gemeinte Regelungen in der Realität scheitern.

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Das Maler- und Lackiererhandwerk sieht die Balance zwischen Sicherheit und Machbarkeit gefährdet. Statt eines innovationsfreundlichen Rahmens entsteht ein Klima der Überforderung. Der Verband setzt sich daher dafür ein, dass die Bundesregierung stärker auf die Expertise des Handwerks setzt. Nur so lässt sich ein Rechtsrahmen schaffen, der Sicherheit gewährleistet, ohne das Handwerk lahmzulegen.

Fazit

Die Kritik des Maler- und Lackiererhandwerks an der geplanten Gefahrstoffverordnung 2025 zeigt die Spannungen zwischen Sicherheit und Praxis. Während die Politik höhere Standards anstrebt, sehen die Betriebe ihre Arbeitsrealität ignoriert. Die Forderung nach praxisnahen Lösungen ist ein Appell, Handwerk nicht durch Bürokratie zu schwächen, sondern durch realistische Regelungen zu stärken. Nur wenn Sicherheit und Machbarkeit Hand in Hand gehen, kann das Handwerk auch in Zukunft leistungsfähig bleiben.

Quelle: https://www.handwerksblatt.de/handwerkspolitik/gefahrstoffverordnung-malerhandwerk-kritisiert-gesetzentwurf

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