Rasen neu anlegen: Anleitung & Tipps vom Profi

Ein schöner, dichter Rasen ist das Herzstück vieler Gärten – doch damit er gedeiht, muss die Neuanlage sorgfältig geplant und durchgeführt werden. Ob klassisch mit Rasensaat oder schnell mit Rollrasen: Der Erfolg beginnt mit der richtigen Vorbereitung des Bodens. Dieser Ratgeber zeigt Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie professionell Ihren Rasen neu anlegen – von der Bodenprüfung über die Aussaat bis zur ersten Pflege. So verwandeln Sie kahle Flächen in eine grüne Oase.

Das Wichtigste in Kürze zur Anleitung: Rasen neu anlegen

  • Frühjahr oder Herbst sind ideal: Temperaturen über 10 °C und ausreichend Feuchtigkeit fördern Keimung und Wurzelbildung.
  • Vorbereitung ist entscheidend:
    Bodenhöhe prüfen, alten Rasen samt Unkraut entfernen und Erde gut verdichten.
  • Sorgfältige Aussaat: Gleichmäßiges Ausbringen hochwertiger Samen und Schutz durch eine dünne Erdschicht.
  • Kontinuierliche Bewässerung: 3–4 Wochen feucht halten, um Keimung und Anwuchs zu sichern.
  • Alternativen nutzen: Rollrasen oder Rasen-Erneuerung ohne Umgraben sparen Zeit und Kraft bei guter Ausgangsbasis.

Wie legt man einen neuen Rasen richtig an?

Zuerst wird der alte Rasen entfernt und der Boden geebnet. Anschließend folgt das Aufbringen von Rasenerde, Starterdünger und hochwertigem Saatgut. Nach dem Ausstreuen wird die Fläche gewalzt, mit Erde bedeckt und regelmäßig gewässert. Nach 7–10 Tagen keimen die Samen, nach ca. 4 Wochen kann erstmals gemäht werden.

Rasen neu anlegen: Anleitung & Tipps vom Profi
Rasen neu anlegen: Anleitung & Tipps vom Profi

✅ Checkliste: Rasen neu anlegen auf einen Blick

  • ✅ Zeitpunkt: Frühjahr oder Herbst, Bodentemperatur > 10 °C
  • ✅ Bodenhöhe prüfen und ausgleichen
  • ✅ Alten Rasen + Unkraut entfernen
  • ✅ Erde auffüllen, verdichten, ebnen
  • ✅ Starterdünger + Bodenaktivator auftragen
  • ✅ Saatgut gleichmäßig ausbringen
  • ✅ Erdschicht als Schutz aufbringen
  • ✅ Regelmäßig bewässern
  • ✅ Erster Schnitt ab 7–10 cm Höhe
  • ✅ Nachdüngung nach ca. 8 Wochen

Rasen neu anlegen Schritt für Schritt Anleitung

Manuel zeigt im Video genau wie es geht, als Text Anleitung beschreiben wir den Vorgang aber auch noch ganz genau:

Der richtige Zeitpunkt für das Anlegen eines neuen Rasens

Die besten Jahreszeiten für die Rasen-Neuanlage sind Frühjahr und Herbst. Zu diesen Zeiten ist der Boden meist feucht genug und die Temperatur liegt über 10 °C. Das begünstigt die Keimung und das Wurzelwachstum der Grassamen.

Höhenkontrolle: Ist der Untergrund zu hoch?

Vor dem Start sollte geprüft werden, ob einzelne Stellen des alten Rasens zu hoch liegen. Das funktioniert am besten mit einer geraden Latte oder einer gespannten Schnur. Bei Bedarf muss überschüssige Erde mit einem Spaten (kleine Flächen) oder einer Bodenfräse (große Flächen) abgetragen werden.

Alten Rasen und Unkraut vollständig entfernen

Bevor neuer Rasen gesät werden kann, muss der alte Rasen inklusive Unkraut abgetötet werden. Dafür wird ein spezieller Unkrautvernichter für Rasenneuanlagen eingesetzt. Wichtig: Den Rasen nicht vorher mähen, da längeres Gras mehr Mittel aufnimmt.

Das Mittel wird gemäß Anleitung mit Wasser verdünnt (z. B. 250 ml auf 12 Liter) und mit einem Drucksprüher aufgetragen. Dies sollte an einem windstillen Tag erfolgen und möglichst in Richtung weg vom Körper gesprüht werden. Die Einwirkzeit beträgt mindestens zwei, besser sieben Tage.

Abgestorbenen Rasen abmähen und vertikutieren

Nach der Einwirkzeit zeigt sich das Gras deutlich vertrocknet. Jetzt wird der alte Rasen kurz gemäht. Danach erfolgt ein intensives Vertikutieren im Kreuzgang, um abgestorbene Pflanzenreste vollständig zu entfernen. Alles Abgestorbene wird abgerecht und entsorgt.

Neue Erde einfüllen und verdichten

Die vorbereitete Fläche wird mit geeigneter Rasenerde aufgefüllt – im Idealfall handelt es sich um gesiebte, nährstoffreiche Erde vom Gartenfachhandel. Bei größeren Erdschichten sollte etwa alle 5 cm eine Rasenwalze zum Einsatz kommen, um spätere Setzungen zu vermeiden.

Rasen neu anlegen Bodenvorbereitung
Rasen neu anlegen Bodenvorbereitung

Fläche abziehen und ebnen

Nachdem die Rasenerde aufgetragen und grob verteilt wurde, folgt ein entscheidender Schritt: das gleichmäßige Abziehen und Ebnen der Fläche. Hierbei wird die Erde zunächst mit einem Rechen oder – für ein noch präziseres Ergebnis – mit einem sogenannten Rasenrakel verteilt. Dieses Spezialwerkzeug ermöglicht eine besonders glatte Oberfläche und spart Zeit bei größeren Flächen. Für die Feinebnung empfiehlt sich der Einsatz eines langen Brettes mit seitlicher Auflage, das wie eine Schiene über die Rasenkante geführt wird.

Auf diese Weise kann die Erde exakt auf das gewünschte Höhenniveau gebracht werden. Bei breiteren oder unregelmäßig geformten Flächen können zusätzlich dünne Rohre oder Holzlatten als Abstandshalter verwendet werden, um Teilbereiche gleichmäßig zu bearbeiten. Ziel ist eine möglichst plane und leicht verdichtete Oberfläche, auf der sich später keine Senken oder Hügel bilden. Achten Sie darauf, keine Fußabdrücke zu hinterlassen – laufen Sie am besten nur über Bretter oder arbeiten Sie sich systematisch von außen nach innen vor.

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Rasenwalze erneut einsetzen

Zum Schluss wird nochmals über Kreuz gewalzt, um eine ebene, feste Oberfläche zu schaffen. Dabei ist darauf zu achten, keine Fußabdrücke auf dem vorbereiteten Boden zu hinterlassen. Unebenheiten stören später weniger, da der Rasen vieles kaschiert.

Bodenaktivator und Starterdünger auftragen

Vor der Aussaat empfiehlt es sich, einen Bodenaktivator aufzubringen, um die Bodenbiologie zu verbessern. Anschließend wird ein Rasen-Starterdünger gleichmäßig verteilt – entweder mit der Hand (bei kleinen Flächen) oder einem Streuwagen (bei größeren Flächen).

Grassamen gleichmäßig ausbringen

Nun kommen die Rasensamen zum Einsatz. Es lohnt sich, in hochwertige, zur Nutzung passende Sorten zu investieren (z. B. für Kinder oder Haustiere). Die Samen werden gut durchmischt und mit der Hand ausgestreut – etwa eine Handvoll pro Quadratmeter.

Schutzschicht aus Erde auftragen

Damit die Samen vor Vögeln, Sonne und Austrocknung geschützt sind, wird eine feine Schicht Erde darüber gestreut. Diese schützt auch vor dem Wegspülen bei Bewässerung und hält die Feuchtigkeit besser im Boden.

Rasen regelmäßig und gleichmäßig bewässern

Die Fläche muss nun für etwa 3–4 Wochen konstant feucht gehalten werden. Ein Rasensprenger in der Mitte der Fläche reicht meist aus. Für mehr Komfort empfiehlt sich ein Bewässerungscomputer, der mehrere Sprenger automatisch mehrmals täglich für kurze Zeit steuert.

Keimung und erste Pflege

Schon nach etwa 7 Tagen zeigen sich erste Keimlinge. Nach 2 Wochen wird der Rasen sichtbar dichter. Sobald das Gras eine Höhe von 7–10 cm erreicht hat (etwa nach 4 Wochen), kann der erste Schnitt erfolgen.

Dabei sollte nicht zu tief gemäht werden – besser mit einer hohen Einstellung beginnen und dann schrittweise kürzen. Ein leichter Rasenmäher ist für die ersten Schnitte ideal, da der Boden noch nicht vollständig gefestigt ist.

✅ Pflegekalender für die ersten Monate

Woche 1–2: Fläche konstant feucht halten (mehrmals täglich, 5–10 Minuten). Erste Keimlinge zeigen sich.
Woche 3–4: Wachstum beschleunigt sich, Fläche nur betreten, wenn nötig.
Woche 4: Erster Rasenschnitt bei 7–10 cm Höhe. Nur 1/3 der Blattlänge abschneiden.
Monat 2: Regelmäßiges Mähen beginnt. Alle 7–10 Tage, je nach Wuchs.
Monat 3: Erste Nachdüngung mit organischem Rasen-Langzeitdünger.
Tipp: Halten Sie ein Gartentagebuch zur Entwicklung Ihres Rasens, um Bewässerung und Pflege besser zu planen.

Alternative: Rasen erneuern ohne Umgraben

Wer sich das Umgraben sparen möchte, kann auch eine sanfte Erneuerung durchführen:

  • Mähe den alten Rasen so kurz wie möglich.
  • Vertikutiere die Fläche gründlich, um Moos und Rasenfilz zu entfernen und den Boden zu belüften.
  • Verteile eine dünne Schicht Rasenerde, um Unebenheiten auszugleichen.
  • Säe neuen Rasensamen aus und arbeite ihn leicht ein.
  • Trete die Fläche an und bewässere sie regelmäßig.
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Diese Methode eignet sich besonders, wenn der alte Rasen nur stellenweise lückig oder vermoost ist.

Rollrasen als Alternative

Rollrasen bietet eine schnelle Möglichkeit, eine fertige Rasenfläche zu erhalten:

  • Die Bodenvorbereitung erfolgt wie bei der Saatrasen-Anlage.
  • Die Rasensoden werden dicht an dicht ausgelegt, die Stöße leicht versetzt.
  • Nach dem Auslegen wird der Rollrasen angewalzt und gründlich gewässert.
  • In den ersten Wochen ist regelmäßige Bewässerung besonders wichtig, damit der Rollrasen anwächst.

Kostenüberblick

  • Saatrasen ist günstiger, benötigt aber mehr Zeit bis zur Nutzung (etwa 4–6 Wochen bis zur Belastbarkeit).
  • Rollrasen ist teurer, aber sofort nutzbar. Die Kosten variieren je nach Anbieter und Fläche.

✅ Die richtige Saatgutmischung wählen

Nicht jede Rasensorte ist für jeden Garten geeignet. Spielrasen eignet sich hervorragend für Familien mit Kindern oder Haustieren, da er besonders robust ist. Zierrasen hingegen überzeugt durch sein feines, dichtes Wachstum, ist aber pflegeintensiver. Für schattige Gärten sind spezielle Schattenrasen-Mischungen notwendig, da normale Samen dort nicht gut keimen. Achten Sie beim Kauf auf RSM-Zertifikate (Regel-Saatgut-Mischung), die Qualität und Zusammensetzung garantieren. Eine typische Aussaatmenge liegt bei etwa 25 bis 30 g/m² – abhängig vom Hersteller. Lassen Sie sich im Fachhandel beraten oder vergleichen Sie online Saatgut-Empfehlungen für Ihre Standortbedingungen.

✅ Häufige Fehler beim Rasenanlegen vermeiden

Ein häufiger Fehler ist die Aussaat bei zu niedrigen Temperaturen – unter 10 °C keimen die Samen nur langsam oder gar nicht. Auch eine unzureichende Verdichtung des Bodens führt später zu Absackungen und Unebenheiten. Wer den Rasen nach der Saat nicht ausreichend feucht hält, riskiert ein lückenhaftes Wachstum. Ebenfalls kritisch: Zu früh mähen! Der erste Schnitt sollte erst erfolgen, wenn das Gras mindestens 7 cm hoch ist. Vermeiden Sie zudem Überdüngung, da dies zu Verbrennungen führen kann. Kontrollieren Sie regelmäßig den Feuchtigkeitsgehalt des Bodens und passen Sie die Bewässerung entsprechend an.

✅ Rasen richtig bewässern – Tipps für jedes Wetter

Wasser ist der wichtigste Faktor für eine erfolgreiche Rasenetablierung. In trockenen Perioden muss bis zu zweimal täglich bewässert werden, idealerweise morgens und abends. Verwenden Sie dafür einen Rasensprenger mit Timer, um gleichmäßige Verteilung sicherzustellen. Faustregel: 10–15 Liter pro m² alle zwei bis drei Tage bei trockenem Wetter. Bei kühlem, feuchtem Wetter genügt selteneres Gießen. Achten Sie auf Anzeichen von Trockenstress: Grauverfärbung oder eingerollte Grashalme. Vermeiden Sie Überwässerung, die zu Pilzbefall führen kann. Eine Mulchfunktion beim Mähen hilft zudem, die Feuchtigkeit besser zu halten.

Quellen:

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